Das emergent interbeing ist eine gemeinsame spirituelle Praxis, die die Entstehung einer intersubjektive Intelligenz zwischen Menschen fördert. Dabei wird das co-kreative Potenzial der Gruppe, das sich in der Praxis entfaltet, mehr und mehr zu einer Quelle des Lernens und Entdeckens. Das Fundament für diese Praxis bilden die Meditation und die Erfahrung der »Prior Unity«, des immer schon bestehenden Einsseins allen Lebens. Dieses Nichtgetrenntsein wird zur Quelle eines erwachenden Feldes zwischen den Menschen, die bereit sind, rein persönliche Ziele zugunsten der lebendigen Verwirklichung einer Ganzheit hinter sich zu lassen, die ihren Ausdruck in der gemeinsamen Kreativität und Lebendigkeit findet.
Das emergent interbeing ermöglicht einen neuartigen nächsten Schritt in der menschlichen und kulturellen Entwicklung. Es lädt Menschen dazu ein, sich aus dem Bann der Selbstbezogenheit zu befreien, um ihre Individuation in den Prozess der Transindividuation zu überführen. Transindividuation baut auf der Errungenschaft unserer Individualität – unserer Eigenverantwortlichkeit und unserer Wahrnehmungsfähigkeit – auf und geht über sie hinaus.
Das emergent interbeing entwickelt die Fähigkeit, intuitiv die Ganzheit und Lebendigkeit eines immer gegenwärtigen, intersubjektiven Feldes zwischen uns wahrzunehmen. Sobald wir uns dieses Feldes bewusst werden, entsteht eine neue Qualität des Zusammenseins und der Kooperation. Mit ihr entsteht die Möglichkeit einer sehr subtilen und tiefen Co-Kreativität. Diese Co-Kreativität bildet die Grundlage für eine neue Kultur tiefer Bezogenheit, in der Nichtgetrenntsein und Anderssein nicht mehr als Polarität wahrgenommen werden, sondern eine neue, höhere Synthese erreichen.